Mustering direkt zu übersetzen ist mir bisher noch nicht
gelungen, deshalb einfach meine ganz eigene Beschreibung/Erfahrungen: Die
Rinder werden zunächst zu einem großen Mob und dann meist entlang eines Zauns
oder einer Straße getrieben. Der Gründe dafür sind ganz unterschiedlich. So
kann es sein, dass das eine Abteil nicht mehr genug gutes Gras oder Wasser hat
und die Rinder somit einfach nur „verlegt“ werden. Oder aber es befinden sich
dort sehr Jungtiere die gezählt, gebrandmarkt und wenn sie alt genug sind von
ihren Müttern getrennt werden. Es kann auch sein, es ein Abteil voller Bullen gibt,
und es 20 gute Bullen benötigt werden, auch dann werden alle in die Yards
getrieben, aussortiert und zurück „nach Hause“ gebracht.
Das ganze machen wir hier ungefähr zweimal im Jahr um die
Jungtiere zu „verarbeiten“ und sonst wann immer es einen Grunde gibt die Rinder
zu bewegen.
Die Art und Weise kann so unterschiedlich sein, wie der
Grund sein. So kommen Motorräder, Pferde, Quads, Autos und Helikopter zum Einsatz.
Alles hat so seine Vort-und Nachteile. Ein Helikopter, welche hier sehr klein
und wendig sind, hat immer den Überblick und ist somit ideal um die über
Kilometer zerstreuten Rinder zu finden und zusammenzutreiben. So sind die
Piloten aber auch in der Lage Rinder zu treiben, indem sie knapp über dem Boden
fliegen, das sieht etwas wild aus, soll aber kalkulierbar sein. Einen Eindruck davon bekommt man hier: Helikopter
Ein Pferd ist
etwas „rinderfreundlicher“ da es nicht so laut ist und man direkt neben den
Tieren reiten kann, ein Motorrad ist dagegen schneller und man muss selbst
nicht so viel schreien (zu den Tieren reden), da der Motor auch seinen Teil zur
Geräuschkulisse und somit zum Bewegen der Rinder beträgt. Ein Quad ist einfach
nur einfacher zu fahren, ist aber, speziell wenn es etwas gröber wird, das
heißt über Stock und Stein geht, eher unbequem.
Egal mit welchem Fortbewegungsmittel auch immer, wichtig ist
den Tieren beizubringen von A nach B in dem dafür vorgesehenen Weg zu laufen.
Dazu fährt man hinter denen her (Tail=Schwanz) um Tempo zu machen, korrigiert
rechts und links des Mobs an den Wings (Flügeln) die Laufrichtung und einer
fährt vorneweg und zeigt den Rindern am Haed (Kopf) wo es lang geht. Ich selbst
bin meistens am Tail oder Wing und auf dem Motorrad unterwegs, heute habe ich
mich frisch in ein 230 ccm verliebt, einfach so schön leicht das man es auch
mal über einen Baumstamm drüber heben kann und für mich auch wendiger als
ein 400 ccm, dafür verzichte sogar ich
mal auf ein bisschen Antrieb unter dem Hintern.
Heute war es dazu auch noch recht heiß, so haben wir alle
zusammen viel geschwitzt und am Ende doch die Rinder zu ihrem neuen zu Hause
geschafft. So war Wally das erste mal auf seinem neuem Motorrad unterwegs und
dabei erstaunlich ausdauernd, Amilie hat es zum ersten Mal im allgemeinem miterlebt
und war danach am Ende mit ihren Kräften und ich selbst, ja ich habe ein neues
Lieblingsbike und sonst war es eben Mustering: Heiß, Anstrengend aber immer
Spaßig. So muss man sich selbst immer wieder motivieren durch das nächste
Gebüsch zu jagen um den Rindern den Weg zu zeigen, auch wenn man eigentlich
schon seit so einiger Zeit geschafft ist. Immer weiter bis zum Ende, zu große
Fehler sind dabei nicht erlaubt. So kann ein zu aggressives Verhalten dazu
führen, dass die mal komplett die Richtung wechseln, oder weit wegrennen und
man somit noch ein wenig mehr Arbeit hat oder gar Rinder auf dem Weg verliert.
Speziell wenn viele Bäume die Sicht verhindern und die Rinder stoppen um zu
Fressen, kann das manchmal ganz schön unübersichtlich und stressig werden und
so ist immer ein gutes Auge gefragt um niemanden zu verlieren. Je größer der
Mob, ich hatte schon welche bis hin zu 500 Tieren, desto besser muss man die
Tiere beobachten, da man halt nicht immer überall zu gleich sein kann. Heute
lief alles glatt und wir haben den Mob ohne ein Rind zu verlieren/zurücklassen
zu müssen in das neues Abteil geschafft.
Gerne würde ich euch ein paar Fotos zeigen, doch leider ist
es eben Arbeit und zudem auch noch auf dem Motorrad. Da ich erst seit paar
Wochen Motorrad fahre, nehme ich da nicht meine Kamera mit, aber vielleicht
kommen da später nochmal ein paar als Nachtrag.
Der Abend wurde noch gekrönt durch das ein oder andere Feuer
was unerwarteter Weise (wir dachten wir hatten inzwischen genug Regen) am
Horizont zu erblicken war. Am Ende bekamen wir dann doch Hilfe von oben und so
haben ein paar Regentropfen ausgereicht, um es größeren Schaden zu verhindern.
Morgen werden wir ein paar Rinder, welche durch einen Zaun
hindurch gedrungen sind, zusammentreiben und dem Nachbar zurück geben. Das
heißt kein richtiges Mustering, aber wieder Rindertreiben.
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